Falling into Place – Montierte Emotion

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Winter auf der schottischen Insel Skye. Zwei Fremde treffen aufeinander: Kira (Aylin Tezel) und Ian (Chris Fulton). Was als zufällige Begegnung beginnt, wird zu einem prägenden Moment für beide. Eine flüchtige Verbindung, die sie wieder auseinanderreißt, bevor sie sich in London auf neuen Wegen begegnen, ohne es zu wissen.

© Julian Krubasik/Port au Prince Pictures

In dieser Folge von „Credit to the Edit Podcast“ sprechen wir über „Falling into Place“, das Langfilmdebüt von Aylin Tezel, die nicht nur Regie führte und das Drehbuch schrieb, sondern auch die Hauptrolle übernahm. Mit dabei: Editor David J. Achilles. Gemeinsam geben sie Einblicke in eine Zusammenarbeit, die zwischen Vertrauen, Suche und kreativer Neugier pendelt. Im Zentrum steht der Filmschnitt als Instrument, mit dem Gefühle, Zeit und Nähe neu gedacht werden.

Ben Lukas Boysen, Aylin und David bei der Musikbesprechung

Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der poetischen Montage: Wie entsteht emotionale Tiefe durch den Rhythmus von Bildern und Musik? Wie lässt sich Intimität im Schnitt gestalten. Wie schafft man Raum für Unvorhersehbares? Und warum ist es manchmal die Auslassung, die einen Film erst zum Leben erweckt?
 

Aylin Tezel

Aylin Tezel ist einem breiten Publikum vor allem als Schauspielerin bekannt, unter anderem aus Produktionen wie “Am Himmel der Tag”, “7500” oder “Unbroken”. Mit “Falling into Place” gibt sie ihr Langfilm-Regiedebüt. Aylin wurde bereits vielfach ausgezeichnet und ist Mitglied der European Film Academy. Sie lebt in Berlin und pendelt häufig nach London.

© Maximilian Motel

„In dem Moment, wo ich im Schnitt saß, war ich ja nicht mehr die Schauspielerin, sondern konnte komplett die Regisseurin sein.“

Aylin Tezel

David J. Achilles

David J. Achilles zählt zu den profiliertesten Editoren des Landes. Seit 2003 arbeitet er als freiberuflicher Filmeditor in Berlin, seine Montage wurde u. a. in Hof ausgezeichnet und mit Nominierungen für den Deutschen Filmpreis und bei Edimotion bedacht. Zu seinen Arbeiten zählen Kino- und Fernsehproduktionen wie „CLEO“, „Am Himmel der Tag“ (ja, genau, der Film mit Aylin Tezel) und „Falling into Place“. 2014 erschien sein Buch „Die Kunst der Auslassung – Montage im szenischen Film“.

„Nichts war in Stein gemeißelt. Wir haben wirklich gemeinsam suchend gearbeitet.“

David J. Achilles

Nominierung Deutscher Filmpreis, Bester Schnitt

In dieser Folge wird klar: Filmschnitt ist mehr als das Aneinanderfügen von Szenen. Er ist emotionales Feintuning, rhythmische Komposition, ein Spiel mit Nähe und Distanz. „Falling into Place“ ist der Beweis, dass Montage ein tragendes Erzählmittel sein kann, das Herz und Verstand berührt. Noch bis zum 12. Juli könnt ihr den Film in der arte-Mediathek sehen – und jederzeit in diese Podcast-Folge reinhören.

Falling into Place – Als Magnetkarten in 10 Teile organisiert.

Timeline-Shortcuts

00:06Anmoderation
01:22Gesprächsstart – Wie die Idee zu Falling into Place entstand
16:00Vom Skript zum Schnitt: Team­findung & First Assembly
30:00Rhythmus & Musik: Poetische Montage und 18 Songs
63:00Kategorien
72:50Abmoderation

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